Dienstag, 24. März 2009

Aus- und Weiterbildung in Krisenzeiten

Investitionen in die eigene Aus- und Weiterbildung lohnen sich praktisch immer. Sei es weil damit das Lebenseinkommen erhöht werden kann oder sei es, weil mit einem höheren Bildungsstand viele erwünschte positive Effekte verbunden sind. Mehr Bildung führt in der Regel zu abwechslungsreicheren und spannenderen Jobs, reduziert das Arbeitslosenrisiko, verbessert die Gesundheit, erhöht die Lebenserwartung, verändert den Sozialstatus in der Gesellschaft usw. usw. Es gibt also Gründe genug, in die Aus- und Weiterbildung zu investieren. Wie bei jeder Investitionsentscheidung müssen Aufwand, Ertrag sowie Opportunitätskosten berücksichtigt werden. Wie steht es nun bei Bildungs- Investitionsentscheiden in Krisenzeiten aus?
Es darf davon ausgegangen werden, dass der eigene Aufwand an Zeit und Energie von der Wirtschaftslage unabhängig ist und bei Entscheiden in Krisenzeiten nicht speziell berücksichtigt werden muss. Die Veränderung des finanziellen Aufwands für eine Aus- und Weiterbildung in Krisenzeiten ist hingegen schwer abzuschätzen und hängt von den Bildungsanbietern und den Bildungsgängen ab. Es darf aber vermutet werden, dass sich die Kosten – und somit die Preise – für Bildungsangebote kaum erhöhen werden. Staatliche Konjunkturprogramme im Bildungsbereich führen eher zu einer Preisreduktion. Auf der Ertragsseite darf bei einem mehrsemestrigen Studiengang das Ende der Krise antizipiert werden. Post-Krisenzeiten zeichnen sich oft dadurch aus, dass – beispielsweise aufgrund des durch die Krise induzierten Strukturwandels – neues Wissen nachgefragt wird. Studierende in Krisenzeiten dürfen also von einer überproportionalen Ertragserwartung ausgehen. Schliesslich sollten noch die Opportunitätskosten einer Aus- und Weiterbildung betrachtet werden. In Boomzeiten sind finanzielle Ressourcen im Gegensatz zu den Personalressourcen vorhanden, so dass Angestellten Freizeit „abgekauft“ wird. Das führt zu einer Verknappung und somit Verteuerung der Freizeit, was bei der Aus- und Weiterbildung einer Erhöhung der Opportunitätskosten entspricht. In Krisenzeiten ist die Freizeit billig und eignet sich daher ausgezeichnet, um in Bildung investiert zu werden. Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass sich gerade wirtschaftliche Krisenzeiten eignen, um in die eigene Aus- und Weiterbildung zu investieren. Oder sehen Sie schlagende Argumente dagegen?
24.3.09/ar

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Zum Thema bin ich auf diesem Artikel gestoßen: „In der Krise ist die Ausbildung besonders wichtig“

http://emagazine.credit-suisse.com/app/article/index.cfm?fuseaction=OpenArticle&aoid=255677〈=DE